Essen und Trinken in Ägypten

Die ägyptische Küche

Eine ägyptische Küche in originären Sinne gibt es nicht, vielmehr reflektieren die Kochrezepte die wechselvolle Geschichte Ägyptens. Die meisten heute populären Gerichte haben ihren Ursprung in der arabischen Küche, speziell aus der Libanesischen und Syrischen Küche. Teilweise sind die Rezepte nahezu identisch, wie Baba Ghanouj oder Salata Tahina, oder es hat sich eine interessante regionale Besonderheit gebildet, wie dies bei der Tameya, der ägyptischen Variante der Falafel.
Neben dem Arabischen gibt es in der ägyptischen Küche einen starken Einfluss der mediterranen Küche. Bechamelsoße, Moussaka und gefüllte Weinblätter sind wichtige Bestandteile des ägyptischen Speiseplans.
Besonders beliebt ist in letzter Zeit Essen auf amerikanische Art. In Kairo gibt es einen Dichte von amerikanischen Schnellrestaurants, die in Westeuropa unvorstellbar wäre. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Hamburger bald in den Kanon der ägyptischen Rezepte einen der vorderen Plätze belegen würde.

Essen auf ägyptische Art

Bei einem Essen in einem arabischen Land fällt uns zuerst das, teilweise richtige, Vorurteil ein, dass mit der Hand gegessen wird, die linke Hand aber die Speisen nicht berühren darf. Außerdem stellen sich viele unter einem arabischen Essen ein mehrgängiges Menu vor. Der Alltag in Ägypten weicht davon teilweise erheblich ab.
Es ist durchaus noch üblich, mit der Hand zu Essen, allerdings wird auswärts eigentlich immer mit europäischem Besteck gegessen. Ebenso, wenn man in der Familie isst, liegt meist auch Besteck auf dem Tisch, hier wird sowohl mit der Hand als auch mit den Fingern gegessen. Tatsächlich wird mit der rechten Hand gegessen, aber wenn nötig dabei auch, die eigentlich unreine, linke Hand zur Hilfe genommen.
Ein Menu im westlichen Sinne gibt es nicht. Die Speisen werden nacheinander aufgetragen bis kein Platz mehr auf dem Tisch ist. Von gemächlichen genussvollen Essen kann keine Rede sein. Es gilt die Regel viel und schnell. Ein ganzer Tisch voller Speisen kann so ohne weiteres in einer halben Stunde in den Mägen der Anwesenden verschwinden.
Für westliche Augen ungewöhnlich ist die Art, seinem Gastgeber zu signalisieren, dass man satt ist. Die einfache Aussage, dass man satt sei, wird der Gastgeber geflissentlich ignorieren und weiter Speisen auftragen oder gar deinen Teller füllen.
Um dem Gastgeber glaubhaft zu signalisieren, dass man satt ist, hilft nur eins: Den Esstisch zu verlassen und sich in den meist anschließenden Wohlraum zu setzen. Das mag dem Europäer unhöflich vorkommen, ist jedoch in Ägypten völlig normal und ist ein typisches Beispiel der auch in anderen Lebensbereichen verbreiteten Art der indirekten Kommunikation.

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