Ägyptens Mythen: Heilen mit Edelsteinen
Geschichte
Im Mittelmeerraum, im mittleren Osten, in Asien, Mittel-und Südamerika gehörte
es zur geschichtlichen Tradition, Edelsteinen mystische und heilende Kräfte
zuzuschreiben. Z. B. war der Feueropal der nationale Edelstein der
mexikanischen Azteken, die Jade war den Chinesen heilig und die alten Ägypter
bevorzugten den Lapis Lazuli. Obwohl sich die Heilkraft von Edelsteine
heutzutage in Opposition zur medizinischen Wissenschaft befindet, gibt es
inzwischen in der modernen Welt sehr viele Leute, die im Rahmen alternativer
Heilmethoden wieder an die Kraft der Edelsteine glauben. Die Wirkung von
Edelsteinen soll abhängig sein von ihren Farben, der Beschaffenheit und von
ihrer kristallinen Struktur.
In der arabischen Welt gab es schon immer ein großes Interesse an der Heilkraft
edler Steine. Verstärkt wurde die Beschäftigung mit diesem Thema durch die
Publikation des Buches: The Treatment of Disease by Precious Stones, 2004, von
Zakariya Hemimi. Hemimi beschreibt nicht nur die Eigenschaften der einzelnen
Steine sondern stellt auch ihre Beziehungen zueinander her. Nach Zitaten aus
dem Koran haben Koralle und Rubin oder Perle eine verbundene Energie.
Kontroverse Meinungen zur Heilkraft von Edelsteinen
Die Anschauungen über die Heilkraft von Edelsteinen gehen weit auseinander. Ein
Juwelier, Ihab El-Zayyat, der täglich mit Juwelen handelt, hält es für eine
Beleidigung der menschlichen Intelligenz, an übernatürliche Kräfte in den
Steinen zu glauben. Wo hingegen der Geschäftsmann und Astrologe Adel Hefni
davon überzeugt ist, dass jedem Tierkreiszeichen ein Edelstein zugeordnet
werden soll, der die Krankheitsanfälligkeit und Temperamentsschwankungen
einzelner Sternzeichenträger ausgleichen kann.
Die Eigenschaften der Edelsteine
Der Türkis kam durch die Kreuzzüge nach Europa. Er war sehr beliebt in Ägypten und
galt als Heilmittel gegen Depressionen. Durch seine helle azurblaue Farbe
wurde er als Schutz gegen dunkle Kräfte und schlechte Energien angesehen.
Amethyst war früher ein sehr seltener Stein und deshalb nur dem Adel und
Königshäusern vorbehalten. Durch Funde in Brasilien und Uruguay fiel der Preis
und Amethyste wurden auch für breitere Schichten zugänglich. Seine Farbe
bewegt sich zwischen einem zarten Lila aus Südamerika bis zu einem dunklen
Violett aus afrikanischen Gebieten. Ihm wird nachgesagt, dass er schlechte
Gedanken zerstreuen und die Intelligenz beschleunigen könne.
Der Unakite, auch Blumenjaspis genannt, soll die Fähigkeit gehabt haben, eine
Krankheit zu transzendieren, d.h. ihre geistige und emotionale Bedeutung für
den Kranken zu erforschen.
Der Rhodochrosite oder Trommelstein stand für eine leichte gesunde Atmung und
konnte Angst abschwächen.
Die alten Ägypter ordneten den Topas ihrem Sonnengott Ra zu, der damit
Schlaflosigkeit, Asthma und Blutungen heilen konnte.
Der Saphir mit seinem starken Blau, war der mächtigste Stein, der zur Beruhigung
eingesetzt wurde.
Der Türkis wird als Talisman gegen den "bösen Blick" getragen.
Der Rubin erweckt Assoziationen von heißem leidenschaftlichem Feuer und Blut.
Auch er kommt in der Natur in unterschiedlicher Farbgebung vor. Rubine aus
Myramar haben eine blutrote Färbung, Steine aus Vietnam eher eine purpurne
Farbe und Steine aus Siam eine bräunliche Tönung wie die königlichen
Siamkatzen. Und in Sri Lanka findet man himbeerrote Rubine. Allen wird die
Fähigkeit zuerkannt, einen gestörten Verstand zu beruhigen und sexuelle
Probleme zu lösen.
An den Karneol hatte man die Erwartung, dass er das Denken fokussieren, den Geist
heben und zu schneller Entscheidung befähigen könne. Das warme Zinnoberrot des
Steines solle insgesamt das Selbstbewusstsein verstärken.
Zum Schluss sei noch der Malachit erwähnt, weil sein Name von dem Moloukhia-
Kraut, der Malve, abgeleitet wird, dem ältesten bekannten grünen Pigment. Er
wurde zu Pulver vermalen und sollte eine beruhigende Wirkung auf den Körper
haben.