Ägypten von der Antike bis heute
5000-3150 v. Chr. Vordynastische Zeit
Erste Besiedlungen des Niltals, Ackerbau und Viehzucht; Unterteilung des
Reiches in Unter-Ägypten (Nordreich, Hauptstadt Buto) und Ober-Ägypten
(Südreich, Hauptstadt Hierakonpolis)
3032-2707 v. Chr. 1. und 2. Dynastie
Die neue Hauptstadt Memphis entsteht nach der Vereinigung der beiden Reiche
durch König Menes. Die Ägyptische Kultur etabliert sich. Die Herrschaft
Menes steht für die Einführung der Hieroglyphenschrift und des Kalenders.
Erste riesige Grabanlagen werden in Saqqara und Abydos erbaut.
Bewässerungskanäle ermöglichen neue Nahrungquellen.
2707-2170 v. Chr. Altes Reich (3. - 6. Dynastie)
Der Bau der Pyramiden durch verschiedene Pharaonen beginnt (Djoser,
Cheops, Chephren u.a.). Die Blütezeit Ägyptens (vor allem während der 4.
Dynastie) ist geprägt durch Handel, Kriegszüge und Kultur (Architektur,
Malerei, Medizin, Kunsthandwerk, Bergbau, Astronomie). Erster
Sonnenkalender wird eingeführt.
Der Machtverlust der Pharaonen kündigt sich an. Die Herrschaft geht mehr und
mehr an Feudalherren und Priesterkaste.
2170-2020 v. Chr. Erste Zwischenzeit (7. - 10. Dynastie)
Hauptstadt jetzt Heleopolis (Theben). Zerfall und Dezentralisierung des
Reiches. Hungersnöte lassen Volk verarmen und bringen die Kultur zum
Erliegen.
2020-1648 v. Chr. Mittleres Reich (11. - 14. Dynastie)
Einigung und Stärkung des Reiches unter Menuhotep II während seiner 50 Jahre
andauernden Amtszeit. Erneute Blütezeit, "goldenes Zeitalter der
Literatur". Hauptstadt Theben. Um 1700 Einbruch der Hyksos.
1648-1550 v. Chr. Zweite Zwischenzeit (15. - 17. Dynastie)
Aufgrund der wieder schwächer werdenden Führung können die Hyksos an
Einfluss gewinnen, die Zuwanderung anderer Völker fördern und eine eigene
Dynastie (bis etwa 1550) errichten. Wirren und gegenseitige
Abhängigkeiten während der ägyptischen und hyksotischen Dynastien.
1550-1070 v.Chr. Neues Reich (18. - 20. Dynastie)
Nach Vertreibung der Hyksos und Einigung mit den Erzfeinden Hethiter
beginnt die zweite große Blütezeit, das Goldene Zeitalter Ägyptens unter
Amemophis III und IV. Es folgten große Eroberungen durch Thutmosis I. und
III. sowie Ramses II.
Um 1300 fiel die Seevölker (Philister) ins Land ein; sie können wieder
vertrieben werden. Um 1200 bedrängen die Libyer die Ägypter. Das kostet
Kraft und sorgt für eine schlechte wirtschaftliche Situation. Es führt zum
ersten Arbeiterstreit der Weltgeschichte.
1070-715 v. Chr. Dritte Zwischenzeit (21. - 24. Dynastie)
Hauptstadt Tanis. Machtrückgang durch den weiteren Einfall der Libyer.
Priester verstecken die Pharaonenmumien vor Plünderungen. Libysche
Fürsten regieren das Land während der 22. und 23. Dynastie.
715-333 v. Chr. Spätzeit (25. - 31. Dynastie)
Hauptstadt Sais. Nubische Pharaonen beherrschen Ägypten, sie werden
abgelöst von den Assyrern und Persern. Die Nubier hinterlassen deutliche
Spuren ihrer Herrscherzeit. Pharao Amyrtaios vertreibt die Fremden und
rund 40 Jahre regieren wieder einheimische Pharaonen (kurze Blütezeit),
die dann erneut von Persern abgelöst werden. Ab der 28. Dynastie übernehmen
wieder ägyptische Pharaonen die Herrschaft.
332-30 v. Chr. Griechische Zeit
Hauptstadt Alexandria. Alexander der Große erobert das Land. Ab etwa 300
Herrschaft der Makedonischen Ptolemäer. Um 30, nach dem Selbstmord von
Kleopatra, die letzte Ptolemäerin, wird Ägypten römische Provinz. Damit
wird das Ende der Eigenständigkeit des ehemaligen Pharaonenreiches
besiegelt.
30 v. Chr - 639 n. Chr. Römische Zeit
Unterdrückung eines Judenaufstandes um 112. 130 erfolgt die Gründung der Stadt
Antinoopolis im griechischen Stil durch den römischen Kaiser Hadrian, womit
die Römer ihre Machtstellung zeigen. Um 150 Rebelion gegen Rom. In den ersten
Jahrhunderten nach der Zeitenwende erlebt auch Ägypten die Ausbreitung des
Christentums.
639-1250 Arabische Herrschaft
Eroberung durch die Araber und Einverleibung in das Reich der Kalifen. Erst
im 8. Jhd wird Ägypten islamisiert. 969 erobern die Fatimiden das Reich und
sorgen für die Unabhängigkeit vom Kalifen von Bagdad. Sie gründen Kairo,
bis heute Hauptstadt, und die Azhar-Moschee. Unter Sultan Saladin aus dem
Geschlecht der Aijubiden (1171-1250) gelangt Ägypten zu neuer
Machtstellung.
1250-1517 Herrschaft der Mamelucken
Die Mamelucken, ehemals türkische Sklaven werden im 12 Jhd für den
Kriegsdienst in Ägypten eingeführt. Sie stellen ab 1250 die
Herrscher.
1517-1914 Provinz des osmanischen Reiches
Bis 1798 verwalten die Mamelucken die türkische Provinz weitgehend
selbständig. Die Franzosen unter Napoleon I besetzen Ägypten von 1798 bis
1801. Ab 1805 wird die türkische Besetzung fortgesetzt. Muhammad (oder
Mehemed) Ali, türkischer Statthalter bis 1849, regiert Ägypten fast
unabhängig. 1867 wird Ismail König. 1869 Einweihung des Suezkanals. 1882
Besetzung durch die Engländer, die 1885 von Mahdi aus dem Sudan vertrieben
werden. 1896 bis 1898 kehrt der britische Lord Kitchener zurück.
1914-1922 britische Herrschaft
1914 werden die Hoheitsrechte der Türken aufgehoben und die britische
Schutzherrschaft errichtet bis 1922. Bereits 1919 führen Einheimische
blutige Aufstände gegen die Briten nach der Ausweisung des
Wafd-Parteianführers Saad-Zaghlul.
1922-1953 Unabhängiges Königreich Ägypten
Großbritannien behält die militärische Besetzung des Suezkanals. Ab 1936
Bündnis mit den Engländer und äußerliche Herstellung der vollen
Unabhängigkeit. 1945 gehört Ägypten zu den Gründungsmitglieder der
Vereinten Nationen. Der Staatsstreich 1952 von General Naguib zwingt
König Faruq zur Abdankung.
1953 Ägypten wird Republik
Erster Präsident wird General Naguib, der jedoch bereits ein Jahr später
durch Nasser abgesetzt wird. Nasser folgt als Staatsoberhaupt. 1956
Konflikte um den Suezkanal und die Sinai-Halbinsel. Einführung des
Frauenwahlrechtes.
1958 bis 1961 Vereinigte arabische Republik durch vorübergehenden
Zusammenschluss mit Syrien. 1961 Rezension Syriens.
Ab 1961 schlägt Ägypten einen sozialistischen Kurs ein. 1967 Krieg gegen
Israel, Sinai wird verloren. 1970 Tod Nassers und Amtsübernahme durch
As-Saddat. 1973 Jom Kippur Oktoberkrieg, Ausweisung der sowjetischen
Militärexperten. Saddat öffnet die Türen des Landes. Ab 1977
Friedensprozeß zwischen Ägypten und Israel.
1981 Ermordung Saddats. Machtübernahme durch Mubarak. Es folgt eine
Notstandsgesetzgebung. Erneuerung internationaler
Friedensbeziehungen. 1995 bestätigen Parlamentswahlen die
Regierungspartei. Friedensprozess in Nahost wird fortgesetzt trotz
einiger Fehlschläge. 2005 können erstmals an der Präsidentschaftswahl
mehreren Kandidaten aufgestellt werden. Mubarak wird für 5. Amtszeit
wiedergewählt. 2007 Verfassungsreform.