Anfänge der ägyptischen Kunst

Bereits um 3000 vor Christus entstand im Tal des Nil eine der ältesten Hochkulturen. Inmitten der nordafrikanischen Wüste bildete der Nil mit seinen fruchtbaren Ufern einen idealen Siedlungsraum. In jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen flutete der mächtige Strom mit seinen schlammigen Wassern die Uferbereiche und bewirkte so eine regelmäßige natürliche Düngung des Bodens.
Bereits in der Jungsteinzeit ließen sich Menschen hier nieder und nutzten die guten Bodenverhältnisse für die Anfänge des Ackerbaus. Sie hinterließen schon im 4 Jahrtausend v. Chr. erste Zeugnisse der bildenden Kunst.
Aus Ton geformte Figuren wurden den Toten mit ins Grab gegeben. Sie stellten Menschen und Tiere dar. Einige dieser Bildnisse waren auch aus Elfenbein geschnitzt. Zu den Grabbeigaben gehörten auch Tongefäße, die z. B. mit Vögeln und anderen Tieren bemalt waren. Zu den Grabbeigaben gehörten weiterhin kleine Paletten, die wohl zum Anmischen von Schminkfarben dienten. All diese Gegenstände in den Gräbern sollten die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits begleiten. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod hat sich also schon in der Jungsteinzeit entwickelt und zog sich durch die ganze Geschichte des alten Ägyptens.
Die Werkzeuge bestanden noch aus Stein. Aber es begannen bereits in dieser frühen Zeit Versuche, mit Metall umzugehen. In den Gräbern fanden sich einige Perlen aus Kupfer. Noch dienten sie nur als Schmuck, aber schon bald, im Alten Reich, lernten die Ägypter, aus diesem Werkstoff auch Werkzeuge und Waffen herzustellen.