Abenteuer im Land der Pharaonen
Hitzeschock inklusive
Als ich in Luxor aus dem Flugzeug stieg, schlug mir die Hitze wie eine
undurchdringliche Wand entgegen. Neunundzwanzig Grad im Schatten und
zehn Stunden Sonne am Tag. Was für ein Wechsel! Aber nicht nur hinsichtlich
des Klimas, denn auch das Land an sich bedurfte zuerst einiger Umstellung.
Meine Reisegruppe war abends angekommen und startete am nächsten Tag mit
der Besichtigung der Gräber im Tal der Könige. Beeindruckend diese
Jahrtausende alte Kultur. Schon als Jugendliche hatten mich die
spannenden Geschichten von Howard Carter über die abenteuerliche
Ausgrabung des Pharaos Tut-ench-Amun fasziniert. Aber von ehrfürchtiger
Bewunderung für die Historie blieb unsere Gruppe Dank der vielen
fliegenden Händler unfreiwillig verschont. Es war fast unmöglich sich
ihrer zu erwehren, bis schließlich unser einheimischer Reiseleiter
einige Worte auf Arabisch sagte und die Meute damit in die Flucht schlug. Da
ich kein Arabisch verstehe, konnte ich mir nicht erklären, was er ihnen
gesagt hatte. Beim Abendessen im Hotel erklärte er uns, dass er den Händlern
gesagt hätte, wenn sie uns weiterhin belästigen würden, würde der Fluch der
Pharaonen auf sie hernieder kommen. Die Ägypter glauben also auch heute
noch an die direkte Verbindung mit ihren Ahnen.
Kairo - heiß, staubig und trocken
Vormittags sind wir von Luxor nach Kairo geflogen. Ich glaube, ich habe noch
nie eine Stadt gesehen, die derartig überfüllt ist. Und wahrscheinlich
auch noch keine, in denen krasse Gegensätze so stark aufeinander prallen
wie hier. Auf der einen Seite luxuriöseste Hotels, in deren Lobby man sich
als Normalsterblicher erst gar nicht hinein traut. Auf der anderen Seite
unendliches Elend in den dunklen Winkeln der ärmlichen Häuser. Vor allem
sind mir hier die vielen, vielen Kinder aufgefallen, die betteln. Daran
muss man sich erst gewöhnen. Unser Reiseleiter hat uns gesagt, dass es
besser wäre nicht einem einzelnen Bettler etwas zu geben, sondern eine
ganze Handvoll Münzen einfach in die Menge zu werden.
Wir haben den etwas kühleren Abend genutzt, um uns die Pyramiden von Gizeh und
die Sphinx anzusehen. Ein unglaubliches Erlebnis, das ich wahrscheinlich
mein ganzes Leben lang nicht vergessen werde. Unvorstellbar, wie diese
Steinquader in die Wüste gekommen sein sollen. Mit welcher Technik haben
die alten Ägypter diese tonnenscheren Kolosse bewegt? Fragen, die auch
heute noch nicht endgültig beantwortet werden können. Bei der Rückkehr ins
Hotel hatte ich das Gefühl in meinen Lungen die halbe Wüste mitzunehmen. Da
kommt Sehnsucht nach Meer auf.
Hurghada - Oase zum Entspannen
Nach den vielen Eindrücken in Luxor und Kairo bin ich froh, jetzt auf der
Sonnenterrasse in Papas Beachclub mit Blick auf das Rote Meer zu sitzen. Ich
habe nicht nur meine Digicam mitgenommen, sondern auch eine kleine
Polaroid mit Sofortbildern. Kaum zu glauben, was wir in den letzten
vierTagen alles gesehen haben. In 48 Stunden wartet nasskaltes
Aprilwetter auf mich, aber daran will ich jetzt gar nicht denken. Hier gibt
es noch jede Menge zu erleben. Morgen fahren wir Richtung Marsa Alam und
haben viel Zeit zum Baden und Schnorcheln in den vielen kleinen Buchten.
Also April ja, aber mit Sonnenbräune aus Ägypten!