Abenteuer im Land der Pharaonen

Regen adé. Kein Verlangen mehr nach unbeständigem Aprilwetter und meinen gehetzten und genervten Mitmenschen. Also gab es nur eine richtige Entscheidung: Last Minute in die Sonne! Aber wohin? Kultur - unbedingt, Erholung - ebenfalls zwingend notwendig, am besten wäre beides in Kombination. Nach einem Surfabend im Internet und einigen Gesprächen mit den Weltenbummlern im Freundeskreis war das Ziel klar. Ich würde nach Ägypten fliegen und insgesamt sieben Tage im Land der Pharaonen sein.

Hitzeschock inklusive

Als ich in Luxor aus dem Flugzeug stieg, schlug mir die Hitze wie eine undurchdringliche Wand entgegen. Neunundzwanzig Grad im Schatten und zehn Stunden Sonne am Tag. Was für ein Wechsel! Aber nicht nur hinsichtlich des Klimas, denn auch das Land an sich bedurfte zuerst einiger Umstellung. Meine Reisegruppe war abends angekommen und startete am nächsten Tag mit der Besichtigung der Gräber im Tal der Könige. Beeindruckend diese Jahrtausende alte Kultur. Schon als Jugendliche hatten mich die spannenden Geschichten von Howard Carter über die abenteuerliche Ausgrabung des Pharaos Tut-ench-Amun fasziniert. Aber von ehrfürchtiger Bewunderung für die Historie blieb unsere Gruppe Dank der vielen fliegenden Händler unfreiwillig verschont. Es war fast unmöglich sich ihrer zu erwehren, bis schließlich unser einheimischer Reiseleiter einige Worte auf Arabisch sagte und die Meute damit in die Flucht schlug. Da ich kein Arabisch verstehe, konnte ich mir nicht erklären, was er ihnen gesagt hatte. Beim Abendessen im Hotel erklärte er uns, dass er den Händlern gesagt hätte, wenn sie uns weiterhin belästigen würden, würde der Fluch der Pharaonen auf sie hernieder kommen. Die Ägypter glauben also auch heute noch an die direkte Verbindung mit ihren Ahnen.

Kairo - heiß, staubig und trocken

Vormittags sind wir von Luxor nach Kairo geflogen. Ich glaube, ich habe noch nie eine Stadt gesehen, die derartig überfüllt ist. Und wahrscheinlich auch noch keine, in denen krasse Gegensätze so stark aufeinander prallen wie hier. Auf der einen Seite luxuriöseste Hotels, in deren Lobby man sich als Normalsterblicher erst gar nicht hinein traut. Auf der anderen Seite unendliches Elend in den dunklen Winkeln der ärmlichen Häuser. Vor allem sind mir hier die vielen, vielen Kinder aufgefallen, die betteln. Daran muss man sich erst gewöhnen. Unser Reiseleiter hat uns gesagt, dass es besser wäre nicht einem einzelnen Bettler etwas zu geben, sondern eine ganze Handvoll Münzen einfach in die Menge zu werden.
Wir haben den etwas kühleren Abend genutzt, um uns die Pyramiden von Gizeh und die Sphinx anzusehen. Ein unglaubliches Erlebnis, das ich wahrscheinlich mein ganzes Leben lang nicht vergessen werde. Unvorstellbar, wie diese Steinquader in die Wüste gekommen sein sollen. Mit welcher Technik haben die alten Ägypter diese tonnenscheren Kolosse bewegt? Fragen, die auch heute noch nicht endgültig beantwortet werden können. Bei der Rückkehr ins Hotel hatte ich das Gefühl in meinen Lungen die halbe Wüste mitzunehmen. Da kommt Sehnsucht nach Meer auf.

Hurghada - Oase zum Entspannen

Nach den vielen Eindrücken in Luxor und Kairo bin ich froh, jetzt auf der Sonnenterrasse in Papas Beachclub mit Blick auf das Rote Meer zu sitzen. Ich habe nicht nur meine Digicam mitgenommen, sondern auch eine kleine Polaroid mit Sofortbildern. Kaum zu glauben, was wir in den letzten vierTagen alles gesehen haben. In 48 Stunden wartet nasskaltes Aprilwetter auf mich, aber daran will ich jetzt gar nicht denken. Hier gibt es noch jede Menge zu erleben. Morgen fahren wir Richtung Marsa Alam und haben viel Zeit zum Baden und Schnorcheln in den vielen kleinen Buchten. Also April ja, aber mit Sonnenbräune aus Ägypten!